Mittwoch, 2. November 2016

Der natürliche Christ



Nachdem wir letzten Mittwoch eine etwas festere Speise genossen haben, welche für einige schwer verdaulich und für andere gänzlich unverdaulich war, wollen wir heute wieder eine etwas einfachere Mahlzeit zubereiten, damit doch alle zu ihrer seelischen Speise kommen. Denn wir sollen ja nicht nur den Geist, sondern auch die Seele ernähren und stärken. Nun habe ich im Netz wieder was gefunden, das mich schier umgehauen hat. Darum setze Dich bitte und entspanne Dich!

"Bekehrte in Homoehe?

Es gibt Sachen, die einfach unglaublich erscheinen. Wir hatten Freunde mit mehreren Kindern, er war Ältester und sie luden uns ab und zu in ihre Gemeinde ein. Ich bewunderte seine Disziplin, jeden Morgen ab 5:30h vor der Arbeit zu beten. Nach vielen Ehejahren erkannte der Mann, dass er lieber mit einem Mann lebt, verließ Frau und Kinder und ließ sich scheiden. Vom Glauben entfernte er sich." (G)

Interessanterweise ist solches und ähnlches beileibe kein Einzelfall. In der Heilsarmee-Gemeinde in Z., welche ich in der Schweiz besuchte, hat sich ebenfalls eine Älteste mit 3 Kinder (!) scheiden lassen um mit einem Freund zusammenzuziehen.

Wie ist solches aber möglich?

Ich denke, die Antwort liegt in der Überschrift obigen Zitats: "Bekehrte in Homoehe?" Das ist etwa so, wie wenn jemand von einem schwarzen Schimmel berichtet oder erzählt, es schneie schwarzer Schnee. Das ist genauso unmöglich, wie ein Bekehrter in einer Homoehe. 

Dieser Mann, wenn man überhaupt von einem "Mann" sprechen kann, hat sich nie bekehrt und hat sich trotzdem während Jahren bis zum Ältesten, also zum Gemeindevorstand, durchs Leben geschauspielert. Er hat nach aussen etwas vorgetäuscht, was innen nicht vorhanden war.  Ich nehme mal an, dass diese Geschichte in einer charismatischen Gemeinde stattfand, weil G. immer wieder aus solchen Gemeinden interessante Müsterli berichtet. Also, diesem Mann wurden Hände aufgelegt und als Ältester hat er wiederum vielen anderen Menschen seine Hände aufgelegt und ihnen zum "Heiligen Geist" verholfen. Halleluja.

Dieser Mann hat alle charismatischen Register gezogen. Er war heilig (sie sind ja alle heilig durch das Blut ihres Christus), er war wiedergeboren und er hat, wie alle evangelikalen, nie daran gezweifelt, dass "Christus" in ihm wohne und lebe. Dieser Mann hat in Engelszungen geredet und als Ältester hatte er wahrscheinlich auch "Geistesgaben" gehabt. Er hat für kranke gebetet und sie mit Öl gesalbt, wie das so gang und gäbe ist.

Dieser Mann hat täglich um fünf Uhr dreissig vor der Arbeit gebetet und seinen Christus um Beistand für den Tag gebeten. Und natürlich den Heiligen Geist! Dieser war sogar stets sein treuer Begleiter, wie er seine Umwelt auch wissen liess, denn solches gehört sich für einen Ältesten.

Dieser Mann war ein perfekter gläubiger Mann. So sah ihn wenigsten seine Umgebung. Was sie nicht sah, dass alles nur Show war. Alles nur eine Mache nach aussen. Oder doch nicht? Meinte er es wirklich ernst? Bat er den Herrn wirklich um ein besseres Leben im Geiste und versuchte es mit dem Pauluswort "haltet euch dafür ..."? Vielleicht etwa so wie der Pastor Jamie Cody, der Klapperschlangen mit in den Gottesdienst nahm und der Gemeinde seinen starken Glauben vordemonstrieren wollte. Auch er sagte: "glaubt, und haltet euch dafür ...". Aber dieser sein Glaube ging dann auch ganz gründlich in die Hosen, weil eine Schlange ihn biss und er gleich darauf verstarb.

So hat auch unser Ältester ein Leben im Glauben und im Geiste vordemonstrieren wollen, was dann ebenfalls so gründlich in die Hosen ging. Wie gesagt, das sind keine Einzelfälle. Aber nicht immer muss es zu einem Eklat kommen. Wie mancher spielt ein ganzes Leben lang eine Show – und keiner merkts? Ja, manchmal nicht einmal er selber? Ich habe erlebt, wie einer jeden Sonntag in einer Heilsarmee-Uniform im Gottesdienst erschien, aber zu Hause war er der reinste Teufel. Keiner merkts, keiner weiss es! Man glaubt es nicht, wieviele Gläubige am Sonntagmorgen eine Show abziehen und sich selbst in dieser Rolle gefallen. In jeder Gemeinde, in allen Denominationen. Aber warum? Wie kann solches geschehen?

Das Problem sind nicht die Geschwister, die solche Machenschaften an den Tag legen. Es ist menschlich, nach aussen besser dazustehen, als wie es innwendig aussieht. Es ist menschlich, ja, es ist natürlich, dass das Ego in irgendeiner Weise genährt werden will, und das geschieht eben am einfachsten, wenn man auf diese Weise der Umwelt Energie (Achtung, Beachtung, Aufmerksamkeit) entzieht um sich selber aufzubauen.

Solches geschieht überall. Sei es am Arbeitsplatz, im Militär, in den Vereinen, in der Politik sowieso – aber in den Kirchen?

Das Problem liegt darin, dass die Kirchen, und die Freikirchen ebenfalls, genauso ein weltliches Leben führen wie die Welt selbst. Darum sind die Mitglieder dieser Kirchen "Welt"-Christen, natürliche Christen oder seelische Christen – wie man will. Die Bibel, das Wort Gottes, spricht die Seele an, nicht den Geist. Damit das Wort Gottes den Geist ansprechen kann, dazu wäre vonnöten, dass einige Bedingungen erfüllt werden, die sind aber in den e-Kirchen  nicht vorhanden, dort weiss man nichts davon . Also ist die Seele die Empfängerin des Wortes, der Predigt.

Wenn wir jetzt zu unserem Ältesten zurückkehren und uns überlegen, was da falsch lief in seinem Leben, dann kann das vielleicht eine kleine Hilfe sein für so manchen anderen kleinen evangelischen Schauspieler.

Ich sagte, dass unser evangelischer Homo-Mann gar nicht bekehrt war. Du denkst, dass dies eine Unterstellung ist? Nein, ist es nicht. Er hat vielleicht einst "Jesus ins Leben aufgenommen", wie das in jenen Kreisen so üblich ist. So viele Gläubige haben "Jesus ins Leben aufgenommen", haben sich aber nie bekehrt!

Das ist die erste Täuschung bei den e-Christen. Sie wissen meist gar nicht, was eine Bekehrung überhaupt ist.  Der Bekehrung geht eine tiefe Sündenerkenntnis voraus. Diese Sündenerkenntnis ist aber ein Geschenk Gottes und wird nur denen zuteil, die im tiefsten Herzen nach der Wahrheit suchen. Wer an der Oberfläche des sinnlichen Lebens kleben bleibt, der liest in der Bibel, dass wir alle Sünder sind, und dann hat er damit seine Sündenerkenntnis bereits. Nein,  die begangenen Sünden tun einem weh und die Reue wird dann auch von ganzem Herzen sein. Der zweite Schritt ist dann die Vergebung allen Schuldigern, die einem irgendwas zu Leide getan haben. Und diese Vergebung muss natürlich ehrlich und nachhaltig sein und nicht nur ein momentanes, emotionales Erlebnis. Der dritte Schritt ist die 180-Grad-Wende, also die Umkehr. Ab jetzt ist es der feste Wille, das ehrlichste und festeste Wollen, nicht mehr zu sündigen. Die Abkehr der Sünde muss beschlossene Sache sein und deshalb gibt es jetzt nur eines: Die Hinkehr zum Evangelium der Kraft Gottes.

So stehts in der Bibel. Leider lehren das die e-Kirchen jeglicher Couleur nicht. Sie sagen, dass eine Abkehr von der Sünde nicht möglich ist, denn solange wir im Fleische leben ... usw., wir kennen ja diese Sprüche.

Und hier haben wir den Stein, worüber unser Homomann gestolpert ist. Der Schein eines Gottseligen Lebens und das Evangelium der Kraft Gottes sind zwei verschiedene Paar Handschuhe. Wenn man nicht mit der Kraft Gottes rechnet, dann kann man sie auch nicht erleben. Wenn man sie aber erlebt, dann erlebt man Römer 6 und Römer 8 und somit gibt es keine Ausrede mehr, man könne die Sünde nicht überwinden.

Nun sehen wir eine grosse Tragik, ja, mit Schauern nehmen wir zur Kenntnis, wie wahr das Wort Gottes ist. Was ist diesem Mann passiert? Weil er geschauspielert hat, ist er sozusagen vor unseren Augen direkt dem Gericht Gottes verfallen, genauso wie Ananias und Saphira in Apg. 5.

Das ist das Gericht für evangelische Schauspieler: Obschon sie Gott erkannten ... in ihren Gedanken in eitlen Wahn verfallen ... Da sie sich für weise hielten ... Darum hat sie auch Gott dahingegeben in die Gelüste ihrer Herzen, zur Unreinigkeit, daß sie ihre eigenen Leiber untereinander entehren. (Lies das gesamte Kapitel 1 im Römerbrief!). Genau dieses Gericht ist unserem Mann widerfahren, und es wird auch Dir widerfahren, wenn Du meinst, in Glaubensdingen Dir selbst oder anderen etwas vormachen zu wollen. Auch Du wirst von Gott dahingegeben werden, wenn Du glaubst, das Evangelium der Kraft Gottes mit einem anderen, süssen Evangelium vertauschen zu dürfen. Wenn Du sagst, dass Du Gott erkannt hast und weiter den Lüsten dieser Welt frönst, dann ist es nicht Gnade Gottes, sondern das Gericht Gottes, das Dich dahingeben wird in noch grössere Lüste dieser Welt. Wenn Du sagst, Du hättest Gott erkannt und sündigst weiter, dann sündigst Du freiwillig und dann ist es nicht das Blut Jesu, das Dich errettet, sondern das noch grössere Gericht, das Dich heimsucht, wie der Hebräerbrief verheisst, nämlich ein schreckliches Erwarten des Gerichts, genau so wie unser Homo-Ältester. Deshalb, mein lieber Bruder, sieh zu, dass Du vom Heiligen Geist geführt wirst und nicht von Deinem Pimpel!

Und solche Geschwister, die von sich sagen, Gott erkannt zu haben und sich aber nicht von der Sünde abwenden, nicht bis aufs Blut der Sünde widerstehen, gibt es wie Sand am Meer. Sie lassen sich treiben von den weltlichen Lüsten wie Treibsand. Und Treibsand ist wie Sumpf – man sinkt immer tiefer.  Um es klar zu sagen: Dabei geht es aber nicht nur um die Sünde, sondern um die Lüste dieser Welt im Allgmeinen!

Warum sind die Lüste dieser Welt so gefährlich wie die Sünde?

Die Sünde wie die Lüste und Begierden erfüllen die Seele mit Befriedigung, egal in welcher Sache. Ist die Seele auf Befriedigungs-Jagd, dann zieht sich der Geist zurück. Die Rede ist nicht vom Heiligen Geist, sondern vom menschen-eigener Geist, also dem dritten Teil von Leib, Seele und Geist. Dieser ,menschliche Geist ist ein Teil Gottes, es ist Sein Ebenbild. Wie ein Reh beim Auftauchen eines Menschen flieht, so flieht der Geist beim Auftauchen und Nachhängen von lüsternen Gedanken. das heisst, er flieht nicht, sondern er gräbt sich im Herzen ein und rührt sich nicht mehr. Dadurch kann dieser Geist, also das Ebenbild Gottes nicht wachsen, dabei sollte er die Grösse der Seele und des Leibes bekommen. Er bleibt aber als Stecknadelkopf, wenn die Seele nur Lust-Gedanken aus dem Herzen aufsteigen lässt.

Nun spielt es aber überhaupt keine Rolle, wie oft sich die Seele im Gottesdienst von Göttlichen Verheissungen erbauen lässt, wenn trotzdem immer Lustgedanken im Herzen vorhanden sind, so kann das Wort Gottes im Herzen nicht Fuss fassen, das heisst wieder, der Geist kann nicht wachsen. Das ist die grosse Täuschung, die Seele findet wohl Freude am Wort Gottes, aber das Wort Gottes kann in der Seele niemals Kraft entfalten - das geht nur im Geist. Und der Heilige Geist kann die Seele wohl erfreuen, aber auch Er kann dort keine Kraft entfalten! Der Kommunikationspartner des Heiligen Geistes ist allein der menschliche Geist. Wäre das nicht so, so könnten sich auch Tiere bekehren.

So verstehen wir, warum der Homomann dem Gericht verfallen ist. Sein Geist hatte nur Steckndelgrösse und er glaubte, die Kraft des heiligen Geistes wirke durch seine Seele. Sie hat gewirkt, ja, aber die Seele kann sie nicht ertragen, weil die Seelensubstanz zu grob ist und deshalb hat diese Kraft sie verbrannt. Oder anders gesagt, diese Seele wurde derart materialisiert, dass sie sich nun völlig der Materie hingeben musste. Das ist gemeint mit dem Wort "und Gott hat sie dahingegeben".

Deshalb noch einmal: Die Anzahl der Gottesdienstbesuche, die Anzahl und Länge der Gebete, das freudschaftliche Schulterklopfen vor und nach dem Gottesdienst – dies alles ist nur Show. Alles ist nur Schauspiel. Ebenso der feierliche Ton des Prediger, die schönsten Stimmen beim Singen – alles nur äussere Show. Es ist natürliches Christentum. Seelisches Christentum – alles eine Illusion!

Der wahre Gottesdienst ist das Wachstum des Geistes. Das geschieht nur in der Stille. Wenn die Seele ihre weltlichen Gedanken beiseite lässt, alles beiseite schiebt was Vergänglich und Materiell ist und sich nur dem Geist und dem Geistigen hingibt. Alle Gemeindearbeit, Gemeinde-Verpflichtungen und Gemeinde-Ämter können das Wachstum des Geistes nicht fördern. Nur die Einkehr, mindestens siebenmal eine Viertelstunde jeden Tag die Gedanken von allem abwenden und sich dem Gedanken des in uns lebenden Jesus Christus hingeben. Diese Hingabe, diese persönliche Beziehung kann auch nicht durch stundenlanges Bibellesen kompensiert werden. Lege die Bibel zur Seite und begib Dich in die Ruhe des Heilandes!

Wenn Du dies tust, bedenke, dass Du in der übrigen Zeit des Tages das Wachstum des Geistes nicht mit Fernsehen, Lustgedanken oder gar Sünden trübst, sondern mit selbstlosen Liebeswerken für Deinen Nächsten dieses Wachstum auch förderst.

Gestaltest Du Dein Leben auf diese Weise, dann werden Dir während des Tages ganz andere Gedanken aus dem Herzen aufsteigen und Du wirst die Führung durch den heiligen Geist hautnah erleben. Aber das ist dann der richtige, göttliche Heilige Geist, nicht irgend ein Schwarmgeist, der sich für den Heiligen Geist ausgibt. 


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Jesus segne Dich!