Mittwoch, 18. Mai 2016

Erdgebundene, Arme Seelen




Lieber Andreas vom AnDaPaVa a),
Lieber Mark vom Para Ink b),

diesen Brief publiziere ich ebenfalls in meinem Blog, ist also gewissermassen ein "offener Brief". Zuerst einmal möchte ich Euch beiden (und Euren Teams) herzlich danken für die Arbeit, welche Ihr unendgeltlich tut. Ihr nennt euch "Geisterjäger" – seid aber natürlich keine Jäger – und verjagt auch niemanden. Aber ihr interviewt Geister, also verstorbene Seelen, welche vorwiegend an Gebäude oder andere Örtlichkeiten gebunden sind. Danke sagen möchte ich vor allem deshalb, weil es in unserer geistlosen, materiellen Zeit kaum mehr jemanden gibt, der die Existenz eines Geistigen Reiches für möglich hält. Durch Eure Arbeit aber können etliche Zeitgenossen zur Erkenntnis gelangen, dass das Leben mit dem "Tod" eben nicht beendet ist, sondern im Jenseits weitergeht.
Wenn sich die Menschen dessen bewusst sind, dann kann dies zur Erkenntnis führen, dass man sich Gedanken macht, eine andere Ewigkeit ins Auge zu fassen als diese, welche Eure unsichtbaren Gesprächspartner reflektieren.


Mit Eurer Erlaubnis möchte ich im folgenden einige Bemerkungen zum Umgang mit diesen Wesen vorbringen.

Erstens: Sind Geister dumm?

Oft könnte man meinen, dass diese Seelen, einmal gestorben, dumm sind, Da gibt es welche, die den eigenen Namen vergessen und an vieles andere sich nicht mehr erinnern können. Wenn es auch im Umgang mit diesen Wesen nicht mehr als recht ist, sie mit gebührendem Respekt zu behandeln, wie Ihr das ja auchh tut, so muss man bedenken, dass mit dem "Tod", also mit dem Ablegen des Leibes auch die materiellen Gehirnzellen abgelegt werden. Damit ist alles dahin, was dort jemals gepeichert wurde 1! Was bleibt ist das, was das Herz aufgenommen hat und mit was sich die Seele während des Leibesleben auch emotional auseinandergesetzt hat. Alle die Vorlieben, die Neigungen – und die meistgebrauchten Redewendungen bleiben erhalten. Somit ist es nur bedingt möglich, eine "schlaue" Antwort auf komplizierte Fragen zu erhalten.

Zweitens: Sind alle Verstorbene an Gebäude gebunden?

im Geistigen Reich gibt es viele verschiedene Spähren 2. Die untersten sind die erdgebundenen Spären und die obersten sind die Sphären des Lichts und der Liebe. Dazwischen gibt es unzählbare Zwischenstufen, je nach der geistige Reife der Seele. In den ersteren sind vor allem jene ortsgebunden, welche einen plötzlichen, also völlig unvorbereiteten Tod erlebt haben. Sei es ein Unfall, Mord oder dgl. Oftmals wissen sie auch während längerer Zeit nicht, dass sie gestorben sind.
Erdgebunden bleiben diese Geister, weil ihre Seelen als Mensch sich zusehr materialisiert haben und vom Geistigen nichts wissen wollten. Ihr Motto war "ich glaube, was ich sehe". Derart an die Sinne (den Körper) gebundene Seelen können sich nur im Reiche der Materie aufhalten. 

Materiell gesinnte Menschen, welche einen Tod durch Krankheit und/oder Schmerz erlitten haben, haben sich mit der kommenden Ewigkeit intensiver auseinandergesetzt, haben sich vom Materiellen eher gelöst und sind dadurch etwas freier und nicht mehr orts-, aber doch noch erdgebunden 3.
Ortsgebundene Seelen, wie "Adi" im Hotel Waldlust, Tristan bei der Niederbachbrücke, die Arbeiter in der Munitionsfabrik und alle die vielen anderen, sind schwer leidend, sind sie doch schon seit Jahren, Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten am selben Ort. Da das Zeitgefühl für sie nicht mehr existiert, ist es für sie die Ewigkeit – und die reine Hölle!

Drittens: Diese Seelen schreien um Hilfe

Wie oft haben Euch diese leidenden Seelen um Hilfe gebeten? Unzählige Male! Und hier tut es mir ein bisschen weh, wenn ich sehe, dass Eure Teams über solche Hilfeschreie einfach hinweggehen. Aber ich will niemanden einen Vorwurf machen, denn wie soll man reagieren? Wie kann man Hilfe anbieten? Wenn man die geistigen Zusammenhänge nicht kennt, dann ist es auch nicht möglich, den Armen Seelen beizustehen. Deshalb möchte ich Euch ersuchen, dem gerade hier einen besonderen Wert beizumessen, denn im Umgang mit diesen Wesen ist es vortrefflicher, ihnen einen Lichtblick zu vermitteln als nur pure Neugier der Abonnenten zu befriedigen.  Auch ist es eine persönliche Befriedingung, diese Art der Nächstenliebe zu leben, wie Andreas das in der Ermittlung "in der alten Munitionsfabrik" selber schon erlebt hat.

Da diese Seelen nicht dumm sind, aber eine andere Wahrnehmung haben als wir lebende Menschen, ist es Euch schon aufgefallen, dass sie Euch schon beim Betreten der Örtlichkeit kennen. Sie hören Euch und nehmen mit Interesse an Eurer Aktivität teil. Somit könnt Ihr auch mit Ihnen reden und sie verstehen Eure Worte auch dann, wenn sie sich "ausser Hörweite" befinden. Worte, die Ihr an sie richten, werden gehört und wenn sie glauben, dass diese Worte ihnen helfen können, dann werden sie sich danach richten.

Wie könnte eine Hilfe für diese Wesen aussehen, die Euch bitten: "Helft mir, holt mich hier raus!"?
Ich denke, es gibt ein einfaches Muster, das man anwenden könnte:

1.       Todesbewusstsein. Die betreffenden Seelen müssen sich erst mal bewusst sein, dass sie in der Geistigen Welt leben. Nach dem Ablegen des materiellen Leibes wird der Seelenleib oder Astralleib zum eigentlichen Leib und beim plötzlichen Tod muss der Betreffende diese Änderung nicht mal bewusst miterlebt haben! Wenn er während seines Leibesleben der Meinung war, dass mit dem Tod alles aus sei, wird er bestreiten, dass er gestorben sei. "Du siehst ja, ich lebe noch!" wird er antworten. Auch wenn vieles anders geworden ist, z.B. dass er materielle Dinge nicht mehr anfassen kann oder durch Wände gehen kann, wird ihn das höchstens irritieren, aber er kann trotzdem der Meinung sein, dass er noch lebe wie ehedem. Mit Geduld und Liebe muss ihm der neue Zustand beigebracht werden, sollte er sich dessen noch nicht bewusst sein.

2.       Es gibt eine Reifung. Dann wird es vonnöten sein, dass ihm ein Hoffnungsschimmer vermittelt wird. "Es gibt für dich eine bessere Welt, du brauchst nicht hier zu sein!". Die nach Hilfe schreiende Seele wird Euch dankbar sein, wenn Ihr ihr diesen Rettungsring zuwerft. Wenn sie dann überzeugt ist, dass es eine bessere Welt geben kann, dann wird sie auch fragen, wie man dahin kommt.

3.       Bitte um Führungsengel. Auch an diesen Orten, welche Ihr für Eure Ermittlungen besucht, gibt es höhere Wesen, welche nicht erdgebunden sind. Aber mit diesen kann man nicht mit EVP, EMF und Spiritbox Kontakt aufnehmen. Diese Wesen sind rein und erhaben, sie tun auch nichts von sich aus, sondern nur, was ihnen von "weiter oben" zu tun auferlegt wird. Deshalb darf man um den Beistand dieser Wesen, bzw. dieser Engel bitten. Solche Gebete müssen keine theologische Abhandlungen sein, sondern so einfach wie möglich. Es ist eine "Basisfunktion" der Schöpfung, dass wer in der Not um Hilfe bittet, wird auch erhört. Für jeden Menschen und natürlich auch für jede hinübergegangene Seele gibt es einen Engel, welcher diese weiterführt. Diese Weiterführung wird dann der Reifung, der Läuterung dienen und wer bereit ist, der wird dann auch in eine bessere Welt geführt.

Diese Seelen hören nicht nur Eure Worte, sondern spüren auch Eure Liebe, die Ihr ihnen entgegenbringt und sie werden Euch dafür höchst dankbar sein.
Um sich diese Zusammenhänge anzueignen empfiehlt es sich, die Literatur von Emanuel Swedenborg (1688.1772) und Jakob Lorber (1800-1868) zu studieren. Swedenborg erklärt die geistigen Zusammenhänge im Aufbau des Geisterreiches und Jakob Lorber erklärt das Leben, wie man es vermeidet, die Ewigkeit in der Erdgebundenheit zu verbringen indem man schon während dem Erdenleben das Herz mit Liebe statt mit Materie (er)füllt.
Ich hoffe, Euch eine kleine Anregung gegeben und Euer Interesse geweckt zu haben.
Mit lieben Grüssen
Hans Künzle

1 Bibel: 1. Kor, 13. 8: "... die Kenntnis wird abgetan werden" (Konkordanz-Übersetzung)
2 Jakob Lorber: Sphären, Swedenborg: Engelsvereine, Bibel: verschiedene Wohnungen
3 Jakob Lorber


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