Mittwoch, 3. Februar 2016

Ein Gott der Wunder tut


Das Wunder – ein untrügliches Zeichen von Gottes Wirken!? Wunder sind doch da, um den Glauben zu festigen. Ja, um überhaupt zum Glauben zu kommen! Wunder als Sinnbild Gottes und um den Hauch des Geistigen Lebens wahrnehmen zu können.

Unser Herr ist der eine Gott, der allein Wunder tut
Ja, der Gott der Bibel tut Wunder. Bei ihm ist nichts unmöglich. Dies darf uns in wirklich allen Situationen stärken, ermutigen, trösten und in uns Dank, Anbetung und Lobpreis mehr freisetzen, als je zuvor.
” (Quelle)
Wunder sind heute gar nicht mehr so selten.

Überall hört und liest man von Wundern durch Geistheiler, Evangelisationen und Wallfahrtsorten. Dabei geht es nicht nur um Krankenheilungen,
wenn diese Art von Wundern auch die wohl häufigste ist, nein, es geht auch um andere, nicht so spektakuläre Wunder, wie dem Eingreifen Höherer Mächte bei der Partnerwahl, Wahl des Arbeitsplatzes und vielem anderen.

Gott hat bei Seiner Menschwerdung viele Wunder getan, wohl mehr noch, als in der Bibel aufgeschrieben sind, sonst wären wohl mehrer Bände vonnöten gewesen, um alles aufzuschreiben. Jesus, der Mensch gewordene Gott, liess aber nicht nur Krankheiten heilen, nein, er verwandelte Wasser in Wein, aus einem Brot brachte er Tausend und ebenso aus einem Fisch deren Tausend.

Wunder sind also Göttlicher Natur. Kaum jemand zweifelt daran.

Nun wollen wir aber einmal näher auf diese Wunder eingehen und untersuchen, was es mit diesen auf sich hat. Zuerst einmal müssen wir von zwei ganz unterschiedlichen Arten von Wundern strikte unterscheiden.

Erstens: Materierelle Wunder
Zweitens: Geistige Wunder

Zu den ersteren gehören alle die oben aufgezählten Wunder von Totenauferweckung über Krankenheilung bis zum Verwandeln von Wasser in Wein.

Zu den zweiten, geistigen Wundern gehört die Umwandlung von Seelen, von einstmals sündigem Leben zum Leben in der Göttlichen Ordnung. Also auch eine Art von Totenerweckung, denn, wer in der Sünde lebt, lebt im Tode, wie es die Schrift sagt.

Die materiellen Wunder

Oben habe ich das Zitat von “Prayerbase” einkopiert: “Unser Herr ist der eine Gott, der allein Wunder tut. Ja, der Gott der Bibel tut Wunder. Bei ihm ist nichts unmöglich. Dies darf uns in wirklich allen Situationen stärken, ermutigen, trösten und in uns Dank, Anbetung und Lobpreis mehr freisetzen, als je zuvor.

Prayerbase ist vermutlich eine charismatische Gruppe, wie dem englischen Namen zu entnehmen ist. Wunder werden ja hauptsächlich mit der Charismatischen Bewegung in Verbindung gebracht. Aber ist die Aussage “Gott, der allein wunder tut” richtig, entspricht das der Wahrheit? Gibt es nicht sehr viele biblische Zeugnisse, wo Wunder geschahen, die aber nicht von Gott erwirkt wurden? Ich erinnere nur an die Zauberer des Nephilim Pharao, welche die Zeichen nachgemacht haben, welche Moses getan hatte.

Selbst Jesus spricht davon, dass es Wunder und Zeichen geben würde, welche aber nicht von Gott kämen: “Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten und werden große Zeichen und Wunder tun, um womöglich auch die Auserwählten zu verführen.

Zeichen und Wunder sind also nicht unbedingt ein Markenzeichen Gottes. Auch der Feind, der Widersacher, kann Zeichen und Wunder tun.

Die Gefährlichkeit von Wundern

Bei vielen Christen nehmen Zeichen und Wunder einen hohen Wert ein. Wenn sie Zeugen von Zeichen und Wunder sind, dann glauben sie, sie seien mit absoluter Sicherheit auf dem richtigen Weg. Auch beten viele darum, dass Zeichen und Wunder geschehen, damit sie sich auf ihrem Weg bestätigt fühlen können.

Doch Jesus Selbst legt keinen, oder mindestens nicht viel Wert auf solche übernatürliche Zeugnisse – und das aus gutem Grund. Sehen wir, was Er den Pharisäern geantwortet hat: “Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubet ihr nicht”.

Jesus sagt uns hier, dass Glaube und Wunder nicht unbedingt voneinander abhängig sein müssen. Weder der Glaube vom Wunder, noch umgekehrt. Auch Ungläubige können Wunder erfahren – wenn auch nicht Wunbder aus Gott. Und schon gar nicht sollte der Glaube von Wunder abhängig sein, wie das leider so oft geschieht. Viele Christen glauben, w e i l sie Wunder bei anderen gesehen oder selbst erlebt haben.

Nun ist aber der Glaube, der sich auf erlebte Wunder basiert, nicht viel wert. Alle diese Wunder, welche ausserhalb der Seele geschehen und durch die materiellen fünf Sinne wahrgenommen werden, bleibt auch immer ausserhalb und der Glaube richtet sich somit ebenfalls auf äussere Geschehnisse. Ganz anders ist es bei den geistigen Wundern, wie wir noch sehen werden.

Wunder, welche äusserlich, materiell geschehen, sind vergänglich. Die Wirkung dieser Wunder nimmt ab, in dem Masse, wie die Erinnerung daran verblasst. So auch der Glaube, der sich auf diese Wunder gestützt hat. Durch äusseres Wunderwirken folgt nicht zwangsläufig eine innere Umwandlung des Herzens. Deshalb hat Jesus diese Wundersüchtigen gerügt.

Diese Wundersucht hat heute Hochkonjunktur. Wunderspektakel ziehen grosse Volksmassen an. Reinhardt Bonnke mietet nicht Säle, sondern ganze Täler, um die Volksmassen zu versammeln. Nicht ganz so gross, aber mit der selben Effekthascherei geht es bei Arne Elsen in Hamburg zu und her. Hier wird das wundersame Charismatische noch in Kabarettistenform in ohrensäuselndem Flair dem Volk schmackhaft gemacht. Alle diese Spektakel haben nicht im Geringsten etwas mit dem Evangelium zu tun.

Weshalb, das sehen wir im nächsten Abschnitt. Bei etlichen solchen Wunder-Veranstaltungen gibt es wohl viele Menschen, welche “Jesus in ihr Leben einladen”. Die Zahl derer gilt dann als Erfolgserlebnis für die Veranstalter. Wäre das im Sinne Jesu gewesen, so wäre er wohl am Ufer des Sees Genezareth geblieben und hätte nicht mit dem Boot und den Jünger zum anderen Ufer übersetzt.

Somit gilt die Wahrheit, die man sich einprägen sollte:


Ein Glaube, der auf erlebte Wunder basiert, ist nicht der Glaube, von dem Jesus spricht.


Ein Blick auf Markus 16, 17, 18 bestätigt diese Aussage vollumfänglich:
Diese Zeichen aber werden die, welche glauben, begleiten: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, mit neuen Zungen reden, Schlangen aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nichts schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden
Wie man zu diesem Glauben kommt, erfahren wir bei den Geistigen Wunder.

Die Geistigen Wunder

Im Gegensatz zu den materiellen und vergänglichen Wundern gibt es das oder die Geistigen Wunder. Die materiellen Wunder können Zauberer und Magier ohne Zweifel nachmachen, wie das ja im täglichen Leben zu sehen ist. Die Geistigen Wunder jedoch nicht. Die Geistigen Wunder kann nur der Heilige Geist, bzw. Christus in uns vollbringen!

Als das erste und wichtigste geistige Wunder gilt jenes der Sündenerkenntnis. Das ist noch viel spektakulärer als eine materielle Totenerweckung, weil hier wirklich Tote zu wirklichem Leben auferweckt werden.

Und das geschieht in drei Schritten:

Erstens, die Ordnung Gottes

Zuerst gibt der Geist Gottes die Existenz und auch die Wichtigkeit ins Herz, dass und weshalb es eine Ordnung Gottes gibt. Diese Ordnung umfasst nicht nur das sicht- und messbare Naturgesetz, sondern viel mehr noch die geistigen Gesetze, Abhängigkeiten und Zusammenhänge. Und so gibt es der Geist Gottes ins Herz, w e s h a l b wir diese Ordnung Gottes einhalten müssen, um nicht geistigen, seelischen und körperlichen Schaden zu nehmen.

Diese Ordnung ist reine Liebe Gottes - nicht nur zu den Menschen, sondern zur ganzen Schöpfung. Wie nicht eine Schöpfungsart für sich selbst existiert, sondern alles in allem eins aufs andere angewiesen ist, so ist der Mensch ein wichtiger Teil dieser Schöpfung – und damit dieser Ordnung. Alles ist somit eins und jedes Teil kann seine Aufgabe nur erfüllen, wenn es sich auch als Teil eines Ganzen bewusst ist. Das ist bei der Pflanzen- und Tierwelt relativ einfach, weil diese durch Instikte nicht aus der Ordnung Gottes treten können. Anders beim Menschen. Durch seinen eigenen und freien Willen ist es ihm unbenommen, seine eigenen Wege zu gehen, was dieser auch weidlichst ausnützt.

Zweitens, die begangenen Sünden

Dann gibt der Geist Gottes die Erkenntnis, wann, wie und wo wir gegen diese Ordnung Gottes verstossen haben und setzt das Herz in den Zustand der Reue darüber.

“. .so kommt der Beistand nicht zu euch. Wenn ich aber hingegangen bin, will ich ihn zu euch senden. Und wenn jener kommt, wird er die Welt überzeugen von Sünde und von Gerechtigkeit und von Gericht” (Joh. 16. 7)”

Dieser innere Vorgang versetzt die Seele in einen Schockzustand. Das Erkennen der Ordnung Gottes und das Erkennen der permamenten Zuwiderhandlung dessen, lässt die Seele voll Scham gegenüber Gott werden und erkennt damit die absolute eigene Wertlosigkeit. Genauso wie Adam und Eva nach dem Sündenfall sich vor Gott versteckt hatten, genauso geht es jeder Seele, welche Licht auf das bisherige Leben bekommt. Sie möchte sich vor Gott verstecken, das heisst, sie möchte, dass die (Un-)Taten ungeschehen würden. Dies ist ein nötiger Vorgang, da nur so die Demut vor Gott im Herzen Fuss fassen kann. Wer dieses innere Wunder nicht erlebt hat, ist unfähig zur Demut und Hochmut wird immer sein treuester Begleiter sein.

Drittens, die Kraft zur Umkehr

Diese Sündenerkentnis wäre absolut wertlos, wenn es jetzt nicht zu einer Umkehr käme. Ich rede hier bewusst von U m k e h r und nicht von “Bekehrung” oder “Jesus ins Leben aufnehmen

Der Wille zur Umkehr muss von der Seele kommen. Sie muss durch die Sündenerkentnis derart schockiert sein, dass sie sich nachhaltig gedrungen fühlt, nicht mehr zu sündigen, um nicht mehr in diesem gott-verächtlichen Zustand zu verweilen.

Aber trotz der vorangegangenen Sündenerkenntnis und dem Willen zur Umkehr sind die geistigen Mächte, welche zur Sünde verführt haben, immer noch in der Seele und lassen diese nicht so ohne weiteres los. Die Umkehr ist immer ein Kampf. Ein Riesen-Kampf. Es ist ein Kampf zwischen David und Goliath, wobei der Riese Goliath die Verführung darstellt.

Deshalb stellt nun derselbe Geist Gottes, welcher der Seele das Licht gegeben hat, auch die Kraft zur Verfügung, gegen die Verführungen und Versuchungen zu siegen. Diese Kraft ist die Waffe, aber der Mensch muss diese Waffe selber einsetzen und führen!

Soweit ganz kurz, was das Geistige Wunder so eigentlich ist. Jetzt ist es nicht mehr so schwierig, eine

Wertigkeit der Wunder

vorzunehmen. Stellen wir die materiellen und die Geistigen Wunder einander gegenüber, so erkennen wir unschwer, dass materielle Wunder für sich alleine wohl eine zeitliche Hilfe sein können, aber die oder das Geistige Wunder für sich alleine das wahre Leben bedeutet.

Wenn nun jemand sich an den materiellen Wundern erfreut wie Krankenheilung, vermeintlich Göttliche Führungen im Leben, aber das Geistige Wunder nicht eintritt, dann muss man annehmen, dass diese Göttliche Führungen eben nur “vermeintliche” sind. Gott hat niemals Interesse daran, kranke Körper zu heilen und Wohltaten im Leben zu schenken, ohne dass die Seele zur Einsicht kommt und damit geheilt wird. Bei Gott kommt immer zuerst die Heilung der kranken Seele und dann – vielleicht – die Heilung des kranken Leibes.

Das wohl beste Beispiel dazu ist die Frau am Jakobsbrunnen. Jesus heilte zuerst ihre kranke Seele indem Er ihr das innere Auge öffnete und erst hernach wurde sie vom Übel befreit, das sie fünf Männer gekostet hat.

Die wahre Erkenntnis Gottes führt nur über das Geistige Wunder, niemals über die materiellen.

Nun gibt es viele Christen, und ehrlicherweise muss ich sagen, dass diese vor allem in den Charismatischen Gemeinschaften anzutreffen sind, welche einen sehr hohen Wert auf die materiellen Wunder, also Krankenheilungen legen – aber mangels Sündenerkenntnis in der Sünde verharren. Ja, sie brüsten sich sogar damit, wie Gott in ihr Leben eingegriffen und sie daher wohl ohne Probleme ihr weiteres Leben so fortführen dürfen, wie es ehemals war.

Wie ich anderorts (in Die ganz grosse Verführung und Der Alphakurs) schon ausführlich erwähnt habe, ist es die sogenannte Geistertaufe, meist durch Handauflegen übermittelt, welche die Sicht auf die materiellen Wunder eröffnet. Diese Geistertaufe hat nichts mit der Geistestaufe zu tun, welche nicht materielle, sondern eben zuerst geistige Wunder erwirkt!

Schon diese Unterscheidung lässt erkennen, welche Christen geister- und welche geistes-getauft sind.

Das Evangelium der materiellen Wunder führt noch zu anderen Auswüchsen. Gerade in in diesen Charismatischen Kreisen erfährt man, wie der “Heilige Geist” noch zu ganz anderen Wohltaten fähig ist. Der schon erwähnte Aren Elser erzählt in seinem Zeugnis, wie Gott für sein Projekt zuerst einmal für das benötigte Kapital besorgt ist. Ja, finanzielle Engpässe kennen die richtigen Charismatiker nicht, wer jedoch noch davon betroffen, wird als kleingläubig bezeichnet. Materielle Wunder reichen bis zum ungeahnten Reichtum, Ruhm und sorgloses Leben.

Nicht so jene, welche keine materiellen, dafür aber umsomehr das Geistige Wunder kennen. Ihr Leben ist nicht von Reichtum und Gut-Gehen geprägt, sondern vom Kreuz. Und das ist das Evangelium, von dem in der Bibel geschrieben steht. Und dieses wollen wir pflegen.


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Jesus segne Dich!