Mittwoch, 16. Dezember 2015

Missionsbefehl – oder: Mit der Wahrheit lügen




Hast Du gewusst, dass man mit der Wahrheit lügen kann? Dass man die Wahrheit predigt und trotzdem die Gläubigen täuscht? Hast Du auch gewusst, dass Bibeltreue der Bibel treu sein können und trotzdem die Bibel verachten? Alles Unmöglichkeiten – und trotzdem sind diese Unmöglichkeiten wahrer als so manche bibeltreue Predigt!

Wir werden nun an einem Beispiel haarsträubende Fakten untersuchen und feststellen, wie evangelische Prediger ihre Schäfchen mit der Bibel hinters Licht führen und ihnen die Wahrheit vorenthalten. Wenn wir heute über den Missionsbefehl Jesu sprechen, so dient das wie gesagt nur als Beispiel. Auch wenn ich eine Abhandlung von einem gewissen Dr. Andreas Strohm als Anschauungsbeispiel verwende, so hat das nichts mit diesem Mann persönlich zu tun, denn er lehrt nichts anderes, als in jeder evangelischen Freikirche gelehrt wird.
Auch dieser Publizist und Prediger ist ein Verführter – und merkt es selbst ebensowenig wie das Kirchenvolk.

Strohm zitiert den Missionsbefehl Jesu aus Math. 28. 16 bis 20: (Merke Dir diese drei Punkte genau!)

„MIR IST GEGEBEN ALLE GEWALT IM HIMMEL UND AUF ERDEN.“ – Das ist die Autorität, die Jesus besitzt. „GEHT HIN UND MACHT ZU JÜNGERN ALLE VÖLKER!“ – Das ist der Auftrag, mit dem Jesus uns verpflichtet. „ICH BIN BEI EUCH ALLE TAGE BIS AN DAS ENDE DER WELT!“ – Das ist der Ausblick, den Jesus uns gibt.“  (Ganze Predigt hier)

Strhm zitiert also die 5 Verse 16 bis 20 mit diesen Aussagen Jesu:

1.    Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden
2.    Gehet hin und macht zu Jünger alle Völker
3.    Ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt

Die Auslegung von Strohm dieser drei Punkte als solches ist absolut biblisch und übertragen auf unsere heutige Situation wirklichkeitsnah.


Strohm setzt folgende Schwerpunkte (hier nur auszugsweise):

Jesus ist auferstanden! Jesus lebt! Wie sonst hätte er seinen Jüngern gegenübertreten können? Das mit Ostern ist kein Märchen. Seine Auferstehung war eine Demonstration seiner Macht. Denn Jesus „IST GEGEBEN ALLE MACHT IM HIMMEL UND AUF ERDEN“. Seine Macht hat keine Grenzen. Jesus lebt! Das ist doch Beweis genug.

„GEHET HIN UND MACHET ZU JÜNGERN ALLE VÖLKER!” Das ist der Kern des Missionsbefehls. Dieser beinhaltet ja so unglaublich viele Aspekte. Ich kann nur wenige herausgreifen heute Morgen: ... Jesus gibt uns den Auftrag: „MACHET ZU JÜNGERN ALLE VÖLKER!“ Und daraus ergibt sich die Frage, wie wir die Menschen für Jesus gewinnen können. Eben durch Evangelisation im weitesten Sinne ...”

Wir müssen uns schon fragen, liebe Gemeinde: Tut es uns eigentlich leid, dass viele von den Menschen, denen wir beim Einkaufen oder bei der Arbeit begegnen, Jesus nicht kennen? Ich muss zugeben, mir ist das größtenteils egal. Es berührt mich praktisch nicht. Leiden wir mit und gehen wir hin, wenn sich ein Mensch in sich selbst zurückzieht, im Alkohol eine Antwort sucht, weil er mit sich und dem Leben nicht klarkommt? Löst es etwas in uns aus, wenn unsere Jugend nachts am Dorfplatz herumhängt, sich sinnlos mit Alkohol vollpumpt und mit synthetischem Pulver den letzten Kick sucht? Macht es uns betroffen, wenn unsere Kinder vor dem Fernseher ganz automatisch in Stumpfsinn, in ethischen Müll, in eine moralzerstörende Scheinwelt und sexuelle Perversion ohne Scham und Anstand abgleiten und an Geist und Seele bedroht werden?
Gehen wir auf die Knie, wenn wir hören, dass mittlerweile jedes fünfte Schulkind als psychisch gestört gilt, Menschen in Ängsten und mit seelischen Verletzungen eher Normal- als Ausnahmefall sind?

„„ICH BIN BEI EUCH ALLE TAGE, BIS AN DER WELT ENDE“ Das ist eines der größten Trostworte der Bibel, womit hier das Matthäusevangelium schließt. Und ein solches Wort, das brauchen wir ja so dringend in unserem Alltag, auch im Missionsalltag und insbesondere mit Blick auf das Ende der Welt. Jesus hat immer das Ende der Welt mit im Blick. Wenn alle Völker mit dem Evangelium erreicht sind, dann kommt Jesus wieder auf diese Erde zurück. Es ist so wichtig, den Zusammenhang zu sehen zwischen dem, dass Jesus „GEGEBEN IST ALLE GEWALT IM HIMMEL UND AUF ERDEN“ und dem, was sich auf dieser Welt politisch unter den Völkern abspielt und der Tatsache, dass diese Welt einmal an ihr Ende kommt.“

Soweit ein kurzer Auszug aus seiner Predigt. Alles, was Andreas Strohm hier erläutert hat, ist absolut biblisch und nichts könnte daran kritisiert werden! (Ich möchte noch einmal betonen, dass es hier nicht um Andreas Strohm geht, sondern um die Evangelischen Verkünder im Allgemeinen. Diese Predigt entspricht der Clerical Correctness, also dem Mainstream und ist zu hundert Prozent auf die Lehre Luthers abgestimmt.)

Na ja,“ wirst Du mich nun fragen, „wenn diese Rede doch biblisch ist, wo liegt nun das Problem?

Das Problem, welches ich hier erörtern will, beschränkt sich nicht allein auf den Missionbefehl, sondern es zieht sich durch die ganze Verkündigung des Evangeliums. Die Verkündigung in den Evang. Kirchen muss immer im Einklang mit der Grundthese des „Durch-Glauben-Allein“ stehen. Wenn diese Aussage nicht gestützt wird, dann ist auch die beste Verkündigung nicht mehr evangelisch.

Klar, was Luther lehrte mit seinem „Glauben-Allein“ ist unbiblisch. Er selbst hat dieses „ALLEIN“ in die Übersetzung eingebracht, eine Tatsache, welche auch die Theologen nicht in Abrede stellen. Nun liegt das grosse Problem darin, dass es natürlich keine Predigt geben darf, welche das Gegenteil aussagt. Jeder Evangelikale würde auf der Stelle unglaubwürdig, wenn er am „Glauben-Allein“ rütteln würde. Der „Glaube-Allein“ ist seit 500 Jahren in den Köpfen, ist in Stein gemeisselt und wird nicht im Entferntesten hinterfragt!

In der vorliegenden Predigt musste Strom nun eine Manipulation vornehmen, um mit diesem „Glauben-Allein“ nicht in Konflikt zu kommen. Und diese Manipulation besteht in der

Unterschlagung von Wahrheiten.

Die von Andreas Strohm zitierten Verse beinhalten nämlich noch eine andere Aussage Jesu, welche Strohm mit gutem Grund nicht erwähnt hat. Eine Aussage, welche dem gesamten Zusammenhang des Missionsbefehls einen komplett anderen Sinn gäbe, welcher aber mit der evangelischen Lehre nicht mehr korrespondieren würde. So blieb ihm nichts anderes übrig, als diese Aussage Jesu gar nicht zu erwähnen.

Gelinde gesagt, dies ist Manipulation des Wortes Gottes und klar ausgedrückt ist es „mit der Wahrheit lügen“.

Dieser fehlende Part, nur ein Halb-Vers des Missionsbefehls lautet:

... und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe!

Strohm hat lediglich erwähnt, den Weltmenschen, also die zu Missionierenden, die Gebote zu lehren, was ja auch richtig ist. Aber es geht um viel mehr. Es geht darum, dass man die Menschen lehrt und sie unter Erwähnung der Konsequenz bei Negierung anhält, die Gebote Jesu ernstzunehmen und sie zu halten.

Dieses Halten der Gebote Jesu hat nun wirklich nichts mit dem passiven Glauben-Allein zu tun, sondern erfordert die persönliche Aktivität eines jeden Einzelnen. Hier geht es nicht darum, dass möglichst viele Menschen „Jesus ins Leben aufnehmen“ – was immer das auch heissen mag. Nein hier geht es darum, dass man etwas tut. Es erfordert eigene Handlungen und wenn jetzt jemand sagt, das seien dann eben Werke, dann hat er absolut recht. Ohne diese Werke des Haltens der Gebote Jesu geht es nicht.

Wenn man nun diesen Halb-Vers so quasi unter dem Tisch verschwinden lässt, dann löst man eines der Gebote Jesu auf, was nicht ohne Konsequenzen für den Betreffenden bleiben wird:

Wer nun eins von diesen kleinsten Geboten auflöset und lehret die Leute also, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehret, der wird groß heißen im Himmelreich.“ (Math. 5.19)

Wie die ganze Bergpredigt nicht auf „Glauben-Allein“ aufgebaut ist, sondern auf dem „TUN“ basiert, so sagt auch Jakobus

Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein, wodurch ihr euch selbst betrügt.

Dieses Täter-Des-Wortes-Sein entspricht klar den Worten Jesu am Schluss der Bergpredigt, dass wer „... diese meine Rede höret und tut sie, den vergleiche ich einem klugen Mann, der sein Haus auf einen Felsen bauete.

Welches sind nun

die Gebote Jesu

welche wir tun sollen? Zuallererst sind es die beiden vornehmsten Gebote, dass wir Gott lieben sollen mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit dem ganzen Denken sowie daraus hervorgehend, den Nächsten wie dich selbst.

Schon die Aussage mit ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Denken (Gemüt) erfordert ein ungeteiltes Herz und eine ungeteilte Seele. Also die ganze Liebe soll Gott gehören, nicht geteilt mit der Welt-Liebe wie das bei den allermeisten Kirchenchristen noch der Fall ist (Sex, TV, und vieles andere mehr).

Gebote Jesu sind aber auch die Bergpredigt, dem Herzstück des Evangeliums. Hier von „einzig durch Glauben allein“ zu sprechen, wäre eine Gotteslästerung. Jesus betont mehr als einmal, dass es ums Tun, ums Umsetzen dieser Worte und Gebote geht.

Dann sind natürlich noch die 10 Gebote. Das Einhalten dieser Gebote geht ebenfalls nicht mit dem Glauben-Allein, wie jeder Evangelikale schon bei sich selbst festgestellt hat. Aber eine tolle Ausrede ist dieser Glaube-Allein alleweil, wenn es mit dem Einhalten der 10 Gebote eben nicht so recht funktionieren will.

Und das ist die Kernaussage des Missionsbefehls: die Menschen dazu anhalten, diese Gebote zu halten und natürlich auch zu lehren,  w i e  diese Gebote gehalten werden können! Wer das nicht tut und ein anderes Evangelium predigt, ist ein Lügner, ein Blender und im Grunde ein Wolf im Schafspelz.

Nun haben wir gesehen, wie „bibeltreue“ Predigten eine Lüge und eine Täuschung sein können, wenn das Wichtigste unterschlagen wird und wenn biblische Aussagen so zurecht gestutzt werden, damit sie eine Ideologie stützen.


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