Mittwoch, 22. April 2015

Von Propheten und ihren Weissagungen


Propheten sind nicht nur „Zukunfts-Hellseher“. Laut Wikipedia ist ein Prophet ein „Verkünder göttlicher Botschaften“. Da Göttliche Botschaften naturgemäss aus dem unsichtbaren Geisterreich kommen, ist ein Prophet auch stets ein spiritisches Medium, ein sensitiver Mensch, durch welchen sich die unsichtbaren Geistwesen offenbaren können. Diese von höheren Engeln gegebenen Göttlichen Botschaften nennen wir je nach dem auch Weissagungen, Offenbarungen, Kundgaben, Durchsagen oder Vaterworte.

Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, ich will ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Ältesten sollen Träume haben“ (Joel 2. 28 und Apg. 2. 17)

Wie in den letzten Aufsätzen schon mehrfach besprochen, rief Paulus die Gemeinde in Korinth vehement und eindringlich dazu auf, nach der Geistesgabe der Weissagung zu trachten (1. Kor. Kap. 14). Die Weissagungen wie auch die Offenbarungen dienten in den urchristlichen Gemeinden dazu, dass die Göttlichen Botschaften direkt aus den Himmeln zu den Gläubigen gebracht wurden.


Verschiedene Offenbarungsarten

Es gibt verschiedene Offenbarungsarten, d.h. die jenseitigen Geister können sich auf verschiedene Weise offenbaren, je nach Medium, je nach dessen Sensität. So gibt es Medien der Inspiration. Hier gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten, die direkte oder die indirekte. Bei der direkten Art spricht Jesus „... ich werde es euch in den Mund legen, was ihr sagen sollt ...“. Bei dieser Art der Weissagung spricht dann der Prophet die Worte, welche ihm gerade in den Mund gelegt werden. Natürlich betrifft dies nicht nur das Sprechen, sondern auch das Schreiben. Jakob Lorber erhielt so durch das innere Wort den Text seines Werkes von fünfundzwanzig  Bänden, wie auch die verschiedenen heutigen Knechte und Mägde (Helga-Maria Hoff, Michael Nehmann, Gertrud Niesel (†) und viele andere) die Vaterworte vernehmen.

Bei der indirekten Art der Inspiration, wie es bei mir selbst der Fall ist, beschreibt es Jesus so. „... ich werde es ihnen ins Herz legen ...“. Hier bekommt das Medium einen Gedanken, bzw. Gedankenbilder, welche es dann mit eigenen Worten, mit eigener Formulierung weitergibt. Auch Martin Luther war ein Inspirationsmedium dieser zweiten Art – wir kommen weiter unten noch darauf zurück! Diese zweite Art ist naturgemäss weniger sicher, also weniger authentisch, weil hier noch sehr viel mehr Eigen-Menschliches mit einfliesst als bei der direkten Art.
Dann gibt es Teiltrance- und Volltrance-Medien, welche sprechen oder schreiben. Auch bei diesen ist es der Fall, dass die Teiltrancemedien weniger sicher sind als die Volltrance-Medien, bei welchen das Eigen-Menschliche (eigenes Bewusstsein) ganz ausgeschaltet ist.

(Ausserdem gibt es noch andere Medien, wobei man aber dann nicht mehr von Propheten sprechen kann, namentlich dann, wenn Quija-Bretter oder Tischrücken im Spiel sind. Aber davon wollen wir nicht sprechen, auch nicht vom esotherischen Channeling mit den „Aufgestiegenen Meistern“, denn da manifestieren sich vor allem die niederen Geister, und das kann sehr gefährlich sein!)
Die Inspirations-Medien sind bei vollem Bewusstsein, die Trancemedien nicht - oder eben nur zum Teil.

Engel und ihre Spären

Die Engel oder Geister, welche eine Weissagung kundgeben, stammen aus verschiedenen Spären. Wieviele Spären es gibt, weiss niemand so genau, einige sprechen von dreizehn, andere wieder von unendlichen. Das aber ist nicht so wichtig und schon gar nicht heilsrelevant. Die Spären entsprechen den Weisheitsgraden der darin ich befindenden Geister. Die untersten Sphären sind die Gebiete der absoluten Finsternis, was bedeutet, dass diese Seelen ohne jedes Geistige Licht „dahinvegetieren“, oftmals Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte. Sie leben in ihrer Selbstliebe, wie sie schon auf der Erde als Menschen gelebt haben und bedrängen sich untereinander pausenlos im Zustande des glühenden Zorns. Das ist die unterste Hölle. Dort bleiben diese Seelen bis sie zur Einsicht ihres selbstverschuldeten Zustandes kommen. Mit der Selbsterkenntnis beginnt auch schon der mühsame Weg nach oben.

Nun gibt es sehr viele Erkenntnisstufen, welche die abgeschiedene Seele durchlaufen kann, je nach dem Glauben und vor allem dem tätigen Gehorsam der lichten Führungsgeister (-Engel), welche ihnen von Zeit zu Zeit beigesellt werden. Dabei wird es für sie auch immer lichter und die Weisheit und Erkenntnis nimmt immer mehr zu.

So gibt es viele Spären noch in der Erdregion, dann im Geistigen Himmel (Weisheitshimmel) und noch höher, im Liebehimmel, der rein göttlichen Regionen. (Das ist jetzt nur eine zusammenfassende Erklärung. Wer mehr darüber erfahren will, sehe sich die neue Seite „Pflichtlektüre“ an.)

Der Geistige Zustand der Propheten (Medien)

Das ist der wichtigste Punkt einer Göttlichen Botschaft. Denn hier entscheidet es sich, wie Göttlich eine Botschaft ist. Je nachdem, wie rein die Seele eines Propheten ist, desto reiner ist auch die Sphäre der Engel, welche die Botsschaft durchgeben.

Wenn also ein Weltmensch aus Neugier und ohne inneres tieferes Bedürfnis, die Wahrheit zu erfahren, einer spiritischen Séance beiwohnt oder selbst durchführen will, dann kann er niemals damit rechnen, von Geistern der Wahrheit „bedient“ zu werden. Wenn Menschen, welche nicht den Weg des Glaubens gehen, ein Channeling durchführen, dann können sich nur niedrige Geister kundtun. Und wenn diese sich noch als Lichtengel tarnen, dann können neugierigen Menschen den Lug und Trug nicht einmal erkennen.

Wer aber im wahren und tätigen Glauben, in der Liebe zu Gott und zum Nächsten Christus um Erleuchtung bittet, so kann er sich gewiss sein, dass ein höherer Engel sich ihm kundgibt. Und jetzt kommts drauf an: Ist der Gläubige lediglich im Kirchenglauben, d.h. lebt er unter der Devise „ohne Werke bin ich gerecht“ und lebt daneben wie ein Weltmensch, wie eben ein Durchschnitts-Kirchen-Gläubige, mit Interesse am Welt- und Sportgeschehen und sind noch gewisse Anteile an Selbstliebe, Stolz, Neid, Hochmuth oder Gier vorhanden, dann wird er eine Weissagung aus einer höheren Sphähre der Erdregion erhalten. Hier ist die Erkenntnis und die Weisheit aber noch nicht derart gewaltig.

Lebt der Prophet aber in völliger Demut, hat die Weltliebe überwunden und hat nur noch das eine Ziel vor Augen, Jesus noch mehr und mehr zu lieben wie auch den Nächsten, dann darf er mit Gewissheit damit rechnen, dass ihm Botschaften aus den Höchsten Himmeln gegeben werden. Ein solcher Mensch war auch Jakob Lorber.

Lehrmässige Unterschiede der Propheten

Etwas verwundert wird der eine oder andere feststellen, dass es bei den Propheten in unserem Zeitalter lehrmässige Unterschiede gibt. Bekannte Propheten wie Bertha Dudde, Johannes Wiedmann, Max Seltmann, Georg Riehle und andere haben oft Unterschiede in den Kundgaben zu jenen Jakob Lorbers. Dasselbe gilt auch bei den Geistchristlichen Gemeinden. So kennen die einen (wie Lorber) die Jungfrauengeburt Jesu und die ungeschaffene Gottheit Jesu, die andern vertreten die Lehre, dass Joseph der leibliche Vater war oder dass Jesus lediglich der (geschaffene) Sohn Gottes ist.

Der Grund dieser Unterschiede dürfte uns nun klar sein, wenn wir bedenken, dass es Unterschiede in der Reinheit der Seelen der Propheten und damit auch der Spären gibt, aus welchen die Kundgaben stammen.

Trotzdem sind diese Unterschiede nicht derart gravierend. Sie sind nicht heilsrelevant, viel wichtiger sind die Gemeinsamkeiten, welche die Wahrheiten aus den Höheren Sphären auszeichnen. Diese Gemeinsamkeiten sind die Erkenntnisse des Heils- und Erlösungsplanes Gottes, die jenseitige Entwicklung der Seelen, die Hölle als temporärer Läuterungsort (bzw. Zustand), die Wichtigkeit guter und selbstloser Liebeswerke gegenüber dem Nächsten, die Reinkarnation (auch auf anderen Planeten) usw. Also gemeinsam so ziemlich das Gegenteil des unseligen Luther-Evangeliums.

War Martin Luther ein Prophet?

Im gewissen Sinne war auch Martin Luther ein Prophet. Nach geschichtlicher Überlieferung hat er sich darüber den Kopf zerbrochen, wie er einen gnädigen Gott erleben könne. (Diese Frage bewegte ihn nicht von ungefähr, denn seine Gewissensbisse machten ihm arg zu schaffen. Aber darüber unterhalten wir uns ein andermal, wenn wir der Frage nachgehen, weshalb Luther in Kloster ging!) So bekam er eines Tages eine Inspiration über den Vers 1.17 des Römerbriefes und damit schien es ihm, dass ihm damit der Grund der Gewissensbisse genommen wurde...

Da das Leben Luthers, wie wir uns schon ausführlich darüber unterhalten haben, nicht von der Liebe zu Gott und dem Nächsten geprägt war, sondern vom Hass gegenüber den nächsten und Angst vor Gott, so kann man davon ausgehen, dass diese und weitere Inspirationen wohl kaum aus Höheren Sphären kommen konnten. Dass Luther als Anstifter zur brutalen Niederschlagung der Aufständischen im Bauernkrieg galt, ist unbestritten. Und diese Anstiftung war eben auch eine Göttliche Inspiration, wie er kurz vor seinem Tod bekannte: "All ihr Blut ist auf meinem Hals. Doch ich schiebe es auf unseren Herrgott; der hat mir befohlen, solches zu reden" (Weimarer Ausgabe, Tischreden 3, 75).

Der geneigte Leser merkt etwas. Sicher war es zutreffend, dass der Gott Luthers ihn dazu inspiriert hat, den Kurfürsten zum Tod der Bauern aufzuwiegeln. Aber dieser Gott Luthers ist ein anderer Gott. Nicht der aus der Höhe, sondern der aus der Tiefe. Luther gibt somit ein gutes Beispiel eines Falschen Propheten ab.

Nun, dank der jenseitigen Entwicklung der Seele ist zu hoffen, dass er seine Irrtümer einsieht und sich eines Besseren besinnt.

Strebet nach der Weissagung

Also, meine Brüder, strebet nach der Weissagung ...“ (1. Kor. 14. 39)

Diese Mahnung Pauli ist ja gut und recht und man soll sie auch zu Herzen nehmen. Aber es ist mit Sicherheit sehr viel wichtiger, zuerst nach einem reinen Herzen oder anders gesagt, nach der vollen Wiedergeburt zu trachten. Wenn diese einmal (annähernd) erfolgt ist, dann sind Weissagungen und Offenbarungen, also die innere vernehmbare Stimme Christi, das Normale.
Unser ganzes Leben, Denken, Sprechen und Tun sollte auf das Himmlische gerichtet sein, dann sind wir auf dem besten Weg dahin.


Jesus segne Dich!




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