Mittwoch, 28. September 2011

Einflüsse aus dem Jenseits


Viele evangelische Christen stellen sich das Diesseits, also das Hier und Jetzt und das Jenseits als zwei völlig getrennte Sphären vor. Für sie gibt es nur das Diesseits und das Jenseits ist dann der Zustand nach dem leiblichen Tod. Alles, was darüber hinaus geht, so höre ich es oft, ist finsterer Okkultismus und es ist nicht nur verpönt, sondern sei sogar verboten, sich damit zu befassen.

Diese vereinfacht wiedergegebene Haltung ist jedoch nicht ganz falsch, denn natürliche Menschen haben ihre Seelen ganz materialisiert und viele Christen, auch wenn sie an die Erlösung durch das Blut Jesu glauben, sind immer noch sehr fest mit dem Weltlichen verbunden. Für solche Seelen ist es dann sehr schwer, genügend Licht über die unsichtbare Geistige Welt zu erhalten. Und so entgeht ihnen, in welchem Umfange die Geistige Welt Einflüsse auf die Menschen geltend machen und wie willig diese Menschen solchen Einflüssen nachgeben in der Meinung, dass sie selbst die Erzeuger solcher eingegebener Gedanken sind.

Bevor wir aber auf diese Einflüsse, auf Besetztheit und Besessenheit eingehen, wollen wir uns umsehen, wie diese Geistige Welt in etwa zusammengesetzt ist. Landläufig herrscht die Meinung vor, dass das Jenseits in drei Teile unterteilt ist: die Hölle, der Hades (wo die Seele nach dem Tod zuerst hinkommt) und der Himmel. In der Hölle sind die Teufel und Dämonen, im Hades sind die verstorbenen Ungläubigen und im Himmel sind die verstorbenen Gläubigen, die Engel, der Vater des Himmels und Sein Sohn, Jesus Christus.

Wenn auch in vielen Büchern von drei Höllen, dem Hades und drei Himmeln die Rede ist, so sind das nicht einzelne Bereiche, sondern es dient der besseren Erklärung. Die unterschiedlichen Grade der Hölle und des Himmels stellen  die unterschiedlichen Reifegrade der seelisch/geistigen Entwicklung dar.  Bedenken wir, dass kaum zwei Menschen den genau gleichen Entwicklungsstand haben, so erkennen wir, dass die Übergänge dieser genannten Grade fliessend ist. Swedenborg und Lorber lehren, dass Seelen mit dem ungefähr gleichen Entwicklungsstand sogenannte Vereine, also Gesellschaften bilden. In diesen Gesellschaften gibt es dann keine Störenfriede mehr.

Wo ist der Himmel, wo ist die Hölle?

Auf diese interessante Frage gibt uns die Heilige Schrift eine ganz klare Antwort: "Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden ... sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch" (Luk 17,20b-21) Und so wie das Himmelreich inwendig im Menschen, also im Herzen ist, so kann auch die Hölle nicht an einem anderen Ort sein, sondern eben auch im Herzen.

Somit sind wir schon einen kleinen Schritt weiter und verstehen die Einflüsse des Jenseits für den Menschen bereits ein bisschen besser.  Wenn also das Geistige Reich im Herzen zu suchen ist, so ist es also nur noch eine Frage der Reinheit der geistigen Mitbewohner eines Menschen, ob da nun der Himmel, die Hölle oder ein Mittelding herrscht. Es ist die Frage, was für Geister oder Seelen in der Sphäre eines auf der Erde lebenden Menschen anwesend sind.

Eigentlich gibt es gar keinen Unterschied zwischen dem Diesseits und dem Jenseits. Aber diese Aussage kann für den einen oder anderen Leser etwas verwirrlich sein, darum will ich nicht näher darauf eingehen. Aber eine Tatsache wollen wir uns merken. Schon in diesem Leben ist das Göttliche Prinzip, dass sich Seelen mit ungefähr gleichem Entwicklungsstand vereinen, Tatsache. Daraus geht hervor, dass die unsichtbaren Bewohner der geistigen Sphäre in des Menschen Herzen eben in etwa seinem eigenen Entwicklungsstande entsprechen.

Was für Geister gibt es?

Das Geistige Reich wird von unzähligen Arten von Geister und Wesen bewohnt, sie alle haben einen bestimmten aber verschiedenen Entwicklungstand. Es ist nicht möglich, diese alle an dieser Stelle aufzuzählen, aber ein kleiner Überblick  sieht dann ungefähr so aus:

Zu unterst ist Satan, Luzifer mit allen seinen Dienern, den Dämonen, welche durch den alten Trotz am weitesten von Gott abgefallen sind. Dann gibt es Naturgeister und Elementarwesen, welche schon eine mehr oder weniger ausgeprägte Intelligenz haben. Dann sind natürlich die verstorbenen Menschen zu erwähnen, von den in der (geistigen) Finsternis lebend bis zu jenen, welche die geistige Wiedergeburt erlebt haben. Weiter haben wir die Engel, auch hier sind natürlich alle Grade von Entwicklungsstufen anzutreffen, Engel, welche durch die Weisheit zur Gottes Liebe und Engel, welche durch die Liebe Gottes zur Weisheit gekommen sind. Dann haben wir Engel, die als Schutzengel für auf der Erde lebenden Menschen berufen sind und Schutzgeister, welche vielfach verstorbenen Angehörigen sind.

Des Menschen geistige Sphäre

Jeder Mensch hat Legionen von Wesen in seiner Sphäre. Ohne diese "Bewohnerschaft" könnte der Mensch nicht leben. Welche Art von Bewohner aber  diese seine Sphäre ausmachen, ist nicht zufällig, sondern jeder Mensch hat das völlig in seiner eigenen Hand. Die Zusammensetzung entspricht haargenau der Liebe, welche im Herzen eines Menschen herrscht. Liebt ein Mensch zu lügen, dann herrschen bei ihm Lügengeister vor. Liebt ein Mensch zu spielen (Kartenspiel, Glücksspiel), dann sind bei ihm Kobolde und verstorbene Glückspieler, welche auch im Jenseits ihre gewohnte Liebe nicht lassen können. Liebt ein Mensch die geschlechtliche Liebe, so sind bei ihm ebenfalls Verstorbene, deren  alleinige Liebe des Herzens diese Triebe sind.

Liebt ein Mensch zu helfen, dann sind bei ihm schon reinere Engel, denn die Entwicklung der Seele steht ja ganz im Zeichen der Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten.  Liebt ein Mensch anonym, also unerkannt auf natürliche oder geistige Weise zu helfen, dann sind seine Bewohner schon reine Verstorbene (Seelenverwandte) und höhere Engel.

Ist ein Mensch bestrebt, seine Seele vom Vergänglichen und Materiellen fernzuhalten, so haben niedere Wesen kein Interesse mehr, ja, es ekelt sie sogar an, länger bei einem solchen Menschen zu verweilen. Hat ein Mensch die Liebe zu Gott zu seinem Lebensinhalt gemacht, so ist genügend Geistiges Licht vorhanden, um alle die Finsternis liebenden Wesen zu vertreiben. Dafür gesellen sich reine Engel zu ihm, welche sich in seiner Gesellschaft wohlfühlen.

Einflüsse auf die Gedanken

Genau so wie in einem bürgerlichen, politischen Verein, wo jedes einzelne Mitglied seinen Einfluss geltend machen will (und soll), so will auch in einer menschlichen geistigen Sphäre jeder Bewohner seinen Einfluss geltend machen. Und dies geschieht über die Gedanken. So haben wir alle schon die Erfahrung gemacht, dass wir kaum Herren unserer Gedanken sind. Gedanken abzuschalten ist kaum möglich, nur mit hartem und ausdauerndem Training. Die Gedanken sind immer tätig. Oft "kommt" uns ein guter Gedanke und wir wissen nicht, warum und woher  wir jetzt plötzlich einen so hellen Gedanken bekommen haben. Erfinder wundern sich oft wie es kommt, dass sie etwas erfunden haben. Künstler sehen in Gedanken plötzlich ein fertiges Kunstwerk und fertigen dies dann in ihrem Handwerk an.

In der Musik sehen wir deutlich, welche Art von Wesen ihre Kunst oder ihr Unwesen mit den Menschen treiben. Musik von Bach und  Beethoven  haben andere Quellen als die Musik von Jimmy Hendricks und Michael Jackson.

Durch Gedanken werden die Menschen zu Taten geführt, beziehungsweise getrieben. Das Wort "Trieb" sagt eigentlich schon alles. Triebe wie Sex, Drogen, Rauchen, Alkohol und andere Abhängigkeiten sind Einflüsse von jenseitigen Wesen, welche die Menschen zu solchen Taten "treiben". Verstorbene behalten ihre Liebe (Süchte), die sie zu Lebzeiten hatten. Den Leib aber haben sie nicht mehr um diese Liebe zu befriedigen. So besuchen sie Menschen, die in etwa dieselbe Liebe haben und können so die Süchte "mitgeniessen". Logisch, dass solche Wesen die Menschen über die Gedanken immer intensiver antreiben, mehr und mehr, und noch stärker und ausgefallener sich den Süchten hinzugeben.  Solche Zustände nennt man Besetztheit.

Wenn die Menschheit nur erkennen könnte, weshalb Triebtäter, etwa Pädophile und Kriminelle ihre Taten begehen, so könnte sie ihnen helfen oder es käme gar nicht zu solchen Handlungen.

Bei den meisten natürlichen Menschen sind nicht Dämonen, welche sie beeinflussen, sondern verstorbene Seelen. Nur bei wenigen sind es ausgemachte Dämonen. Ist ein Mensch von Dämonen umgeben und steht unter deren Einfluss, so spricht man von "Besessenheit". Besessenheit sieht man vor allem in den Psychiatrischen Kliniken, wo man von den wirklichen Vorgängen im Menschen nicht den blassesten Schimmer hat. Mit Psychopharmaka werden vermeintliche "Geisteskrankheiten" kuriert – Geisteskrankheiten, die es gar nicht gibt. Denn der Geist des Menschen kann nicht krank sein. Er kann nur vorhanden oder eben nicht vorhanden sein. Bei natürlichen (materiellen) Menschen ist er eben nicht vorhanden, darum nehmen andere Geister und Wesen Seinen Platz ein und treiben ihr Unwesen mit der Seele. Der eigene Geist des Menschen ist der Geist Gottes, und der ist immer gesund. Ist dieser Geist entwickelt, so herrscht Licht in und für die Seele, und dann haben die fremden und unerwünschten Wesen keine Bleibe mehr, sie geben freiwillig Fersengeld und verschwinden. Von zeitweiliger Rückkehr, welche dann als Anfechtungen und Versuchungen wahrgenommen wird, einmal abgesehen.

Kündige den unliebsamen Mitbewohner

So wie jeder Hausherr seinen unliebsamen Mitbewohnern kündigt, so haben auch wir Menschen es in unserer Hand, welche Sphärenbewohner bei uns leben dürfen und welche nicht. Keiner kann sich herausreden und sagen, er könne für seine Taten nichts, denn er sei halt dazu getrieben worden.

Wir sind zwar nicht schuld, welche Gedanken in uns aufsteigen, aber wir entscheiden bewusst, welchen Gedanken wir nachhängen!

Haben wir Sexphantasien, so liegt es an uns, diesen nachzuhängen oder diese sofort Jesus zu übergeben, welcher dann umgehend uns diese abnimmt und uns Seine Göttlichen Gedanken der Reinheit gibt. Steigen in uns Zorn oder Rachegedanken auf, so verfahren wir genauso und werden frei davon.

Das abrupte Beenden im Nachhängen von sündigen, schlechten und materiebezogenen Gedanken ist das A und O zu deren Bekämpfung. Dies aber funktioniert nur, wenn es uns ernst ist mit dem Erkennen der Wahrheit und dem Weiterwachsen in der Liebe zu Gott.

Die Liebe zu Gott und der daraus erwachsenden Liebe zum Nächsten ist das Kündigungsschreiben für die missliebigen Wesen in unserer Sphäre. Diese ertragen kein geistiges Licht, keine Gotteserkenntnis und die durch die Liebe zu Gott erfolgende Gesellung von so vielen Engeln und wahren Lichtwesen vertreibt sie ohne unser Zutun, sie entfernen sich von selbst.

Sind aber Liebe- und Weisheitsengel in unserer Sphäre, so haben wir für die Welt und das Vergängliche einen anderen Blickwinkel. Wir sehen dann unsere Mitwelt mit anderen, mit Gottes Augen. Wir finden keine Anklage mehr für das finstere Treiben auf dieser Erde sondern fühlen nur noch Mitleid. Wir verstehen aber auch, wie unsere anbefohlenen Schutzengel oft geweint haben, wenn wir uns in der Sünde sinnlich gepfuhlt haben und fühlen, welche Göttliche Geduld diese herrliche Wesen für uns aufbringen mussten.  So bleibt auch uns nichts anderes übrig, als für unsere Nächsten dieselbe Geduld und dieselbe Liebe zu haben.



Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.


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