Mittwoch, 8. Juni 2011

Die zehn Gebote (3)

Das dritte Gebot
"Du sollst den Namen Jehovas, deines Gottes, nicht zu Eitlem  aussprechen; denn Jehova wird den nicht für schuldlos halten,  der seinen Namen zu Eitlem ausspricht". 
Bei uns in Brasilien gibt es drei Redewendungen "Fica com Deus" (Bleib in Gott), "se Deus quizer" (so Gott will) und "nas mãos de Deus" (in den Händen Gottes).  Diese drei Ausdrücke sind so gang und gäbe, dass man diese etliche Male am Tag hört – und mit der Zeit selbst gebraucht. Ein frommes Volk, könnte man meinen. Aber diese Redewendungen werden nur hergeplappert, weil kaum jemand ernstlich das Leben und alle deren Situationen aus der Hand Gottes nimmt. Sogar Diebe sagen untereinander "Bleib in Gott" oder Menschen, die oft die Kirche besuchen, aber im Gespüräch behaupten, es gäbe keinen Gott und mit dem Tod sei alles aus!  Ich hörte auch jemand sagen: "Wir gehen nach Rio zum Karneval, wenn Gott will" Dass das nicht im Willen Gottes ist, braucht ja nicht extra erwähnt zu werden. So sind solche fromme Worte nichts als eitles Geschwätz – ja, mehr noch, sie sind oft sogar eine Gotteslästerung.
Dieses dritte Gebot fordert uns auf, keine gespielte Frömmigkeit an den Tag zu legen, sondern die Frömmigkeit lediglich in der tätigen Nächstenliebe zu zeigen. Was bedeutet aber eigentlich, eine nicht vorhandene Frömmigkeit vorzuspielen?
Es ist Lüge. Die Frömmigkeit suggeriert Gottverbundenheit, sagt aus, dass einem die Heilige Gegenwart Gott voll bewusst ist – aber im Inneren herrscht absolute Leere, herrscht tiefste Finsternis. Das wenn Gott will im richtigen Verständnis ausgesprochen, ist wahre Demut. Das heißt, man akzeptiert den Willen Gottes ohne dass man diesem solange nachhilft, bis Er sich mit unserem Willen deckt! Die wahre Demut schert sich nicht um das materielle Aussenleben. Sie akzeptiert alles und nimmt alles aus Gottes Hand.
Die Lüge der falschen Frömmigkeit macht aber auch vor den Toren der Kirchen und Freikirchen nicht Halt. Am Sonntag gibt man sich fromm, sowohl in der Kleidung als auch mit der Haartracht. Wenn es aber während der Woche darum geht, dem Nachbar, dem Arbeitskollegen oder auch nur dem Ehepartner ein falsches Wort zu vergeben, dann ist oft die ganze Frömmigkeit dahin.
Auch die Anmassung "ich bin wiedergeboren" kann eine Lüge und damit eine Sünde sein. Das ist dann der Fall, wenn der "Wiedergeborene" noch immer der Weltliebe huldigt und die Begierden und Leidenschaften seines Fleischleibes nicht bezähmen kann. Wenn er nicht in allen Lagen Herr über sich selber ist, dann ist die Behauptung "ich bin wiedergeboren" etwas zu weit hergeholt und ist eine falsche Frömmigkeit.
Jesus hat oft vom dritten Gebot gesprochen. "Was heißet ihr mich aber: Herr, Herr! und tut nicht, was ich sage?" (Lk. 6, 46). Das Wort Gott oder Herr im Munde zu haben und nicht den Willen Gottes tun ist eine Lüge und damit eine Sünde.
"Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist." (Mt.7, 21) Wir erinnern uns: Der Vater ist die Entsprechung der wahren, reinen Göttlichen Liebe. Der Wille des Vaters ist der Wille der Liebe. Mit anderen Worten, es ist die tätige Nächstenliebe! Deshalb, nicht die gezeigte Frömmigkeit, sondern nur die werktätige Nächstenliebe ist ausschlagebend.

"Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr! Haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt, und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben, und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan? Und dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals gekannt; weichet von mir, ihr Übeltäter!" (Mt.7, 22 ff) Das dritte Gebot richtet sich sogar gegen diejenigen, welche im Geiste (im Namen Jesu) Werke und Wunder vollbracht haben, aber in der Tiefe der Seele die wahre Demut nicht vorhanden war. Ja, selbst Werke im Geiste tun kann sich gegen die Liebe stemmen, wenn nicht ausdrücklich im Willen und auf Geheiss des Geistes gehandelt wird! Das ist dann der Fall, wenn die Gaben des Geistes dazu benützt werden, die eigene Frömmigkeit zur Schau zu stellen um damit der Eigenliebe zu dienen.

Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.












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