Mittwoch, 23. Februar 2011

Adam nach dem Fall

Adam, vor dem Fall mit einem durchgeistigten Fleischleib, war Herr über seine materielle Welt, weil er auch Herr über sich selbst, seinen Leib war. Die Materie musste ihm dienen, nicht umgekehrt

Eva, also die aus ihm herausgestellte Selbstliebe war dann bereit, die Ordnung Gottes zu verlassen, weil in ihr, das heißt in ihrem Fleisch die Begierde schon Einzug gehalten hat. Adam, mit seinem freien Willen die innewohnenden Göttliche Kräfte vergessend, besann sich durch die Einwirkung der Selbstliebe (Evas) auf seinen eigenen Fleischleib und entdeckte durch sie (also die Eigenliebe), eine Regung der Begierde. Es waren die Sinnesreize seines wohl durchgeistigten Leibes, die dann ihn selbst verführten und er sich ebenfalls dahingab, die Ordnung Gottes zu verlassen. Es war ein Sieg der Materie über den Geist. Viertausend Jahre später sah Paulus das gleiche Problem: "Denn das Fleisch gelüstet wider den Geist und den Geist wider das Fleisch. Dieselbigen sind wider einander, daß ihr nicht tut, was ihr wollt." (Gal. 5, 17)

Was nun geschah, ist von eminenter Wichtigkeit. Wenn die Seele der Materie den Vorzug gibt, zieht sich der Geist zurück! Dabei spielt es keine grosse Rolle, ob der Geist trotzdem von der Seele anerkannt wird! Wenn die Begierden, oder etwas feiner ausgedrückt, wenn den Wünschen des Fleisches, übermittelt durch die Sinnesreize, nachgegeben wird, zieht sich der Geist in uns zurück! Das ist ein Naturgesetz, oder besser: ein Geistiges Gesetz, dem niemand entrinnen kann. Adam hat sich auf seinen Fleischleib besonnen, ihm nachgegeben und mit dem Rückzug des Geistes im Herzen wurde dieser Fleischleib noch materieller. Praktisch sah das dann so aus, dass seine Nerven auf der materiellen Seite stärker wurden und die Verbindung der Seele mit dem Fleischleib fester und enger. Dieser Vorgang war die Vertreibung aus dem Paradies! Dieser Bann war nicht eine Strafe Gottes, sondern, wie gesagt, ein natürlicher Vorgang, eine Folge seines Tuns. Eine weitere Folge dieses Sachverhaltes war – und ist immer noch – dass dieser vermaterialisierte und nicht mehr durchgeistigte Leib dem Verfall preisgegeben wurde. Sprich Krankheit und Tod.

Mit zunehmendem Nachgeben den fleischlichen Leidenschaften verlor Adam die Verbindung mit dem Geistigen Reiche, das innere Geistige Auge vermochte ihm die Geistige Realität nicht mehr zu vermitteln. Das Verhältnis der menschlichen Attribute war nach dem Fall, nach dem Verlust des Gottgeführten Lebens als ein Drittel Fleischleib, ein Drittel Seele und ein Drittel Geistleben.

Da nun der erste Sohn in einem ungesegneten Zustand gezeugt wurde, in dem die Verbindung mit dem Reiche Gottes den schwersten Schaden erlitten hatte, konnte die satanische Gegenseite die Situation ausnützen und zuschlagen und eine ihr entsprechende Inkarnation vornehmen. Kahin (Kain) war das Resultat und schon hat Mord und Betrug auf der Erde Einzug gehalten.

Die Verbindung zu Gott war aber bei Adam nicht abgebrochen, wie das oben beschriebene Verhältnis zeigt. Nach Busse und Reue (noch vor der Tat Kains) erfolgte die Segnung von Seite Gottes und das Zeichen dieser Segnung war die Geburt Abels und später Seths und die anderen Söhne.

Das Geschirr aber war zerschlagen. Die Sünde war im Fleisch – und ist es bis heute noch. Mehr denn je. Heute kann man ja nicht mehr sagen, dass das Verhältnis von Körper, Seele zu Geist je einem Drittel entspricht, heute ist es so ziemlich das Gegenteil der einst Heiligen Zahl: 6 Teile Gott (wenn überhaupt!) 60 Teile Seele (Ego) zusammen mit 600 Teile Materie und ihren Bedürfnisse. Man könnte auch sagen: Schlimmer noch! Seele und Materie (Leib) sind nicht mehr trennbar, sie sind Eins geworden. Genau das Gegenteil der Wiedergeburt, wo die Seele Eins ist mit dem Geist Gottes. So findet man in dieser finalen Endzeit überall die nunmehrige Zahl des Tieres 666.

Gibt es für die Menschen einen Weg zurück ins Paradies, zu Adam vor dem Fall?

Ja, Jesus Christus hat mit Seinem Blut am Kreuz auf Golgatha die Brücke gebaut. Dadurch, dass Er für alle unsere Sünden, unseren Abfall gelitten und die Strafe an unserer Statt auf sich genommen hat, hat Er den Weg geebnet, den Zustand des Paradieses zurück zu erlangen. In dem Er uns vorangegangen ist und uns allen die Liebe und Treue zu Gott und den Mitmenschen vorgelebt hat, hat Er uns auch aufgefordert, Ihm nachzufolgen. Nicht mehr die vergängliche Materie und die Welt, welche ja unser eigener Fleischleib ist, sondern Gott die Ehre zu geben und Ihn alleine mit dem ganzen Herzen, der ganzen Seele und dem ganzen Gemüte zu lieben. Ich kann nicht anders, ich muss mich wiederholen: Nur in der Absage an die fleischlichen Begierden und Leidenschaften, die Absage an die Sinnesreize und an der Absage an die Liebe zu allem Materiellen unseres zu Ende gehenden Systems liegt das Heil. Man kann an Jesus glauben soviel man will, kann 10 Stunden beten am Tag, kann alle karitativen Werke unterstützen, wenn wir selbst noch die Welt liebhaben, kann sich der Geist Gottes in uns nicht entwickeln und der Weg zu Adam vor dem Fall, der Weg zurück ins Paradies bleibt versperrt.

Es ist auch heute noch möglich, dieses Leben zu führen. Es ist auch heute noch möglich, Christus in uns gehorsam zu sein. Haben wir den Willen dazu, so dürfen wir die Erfahrung machen, dass sich recht bald alle (!) äußeren Umstände wandeln, damit dieses neue Leben erlebbar ist! Meine Aufsätze sollen nicht eine Anleitung sein, dieses Leben zu leben, sondern lediglich ein Wegweiser nach innen, das heißt, ein Innenleben zu führen und die Anweisungen, die Führung wird dann eine Innere sein. Äussere Anweisungen kann es gar nicht geben, denn jede Seele wird auf einem anderen (äusserlichen) Weg geführt, nur das Ziel bleibt für alle gleich: Eins werden mit Christus Jesus im eigenen Herzen!

Wie sagt uns der Himmlische Vater in einer Kundgabe so eindrücklich: "Ihr hattet und habt alle diese Freiheit, den inneren Weg mit Mir oder den äußeren Weg der Welt zu gehen" (Michael Nehmann, 29.01.2011 "Der gestohlene Himmel")

Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

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