Mittwoch, 13. Oktober 2010

Der Glaube

Glaube aus dem Verstand, Glaube aus dem Herz (Gottesbewusstsein)

"wahrlich, ich sage euch, wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so werdet ihr zu diesem Berge sagen: Werde versetzt von hier dorthin! und er wird versetzt werden; und nichts wird euch unmöglich sein." (Mt 17,29)

Was ist Glaube? Woher kommt er? Kann man ihn lernen und trainieren? Diese Fragen beschleichen oft das Gemüt, wenn man sich bewusst wird, wieviel man betet und wie wenige Bitten erhört werden. Muss man sich da nicht fragen: Habe ich nicht einmal den Glauben in der Grösse eines Senfkornes?

Eines sei vorweggenommen: Der Glaube, wenn er vom innewohnenden Geist Gottes bewirkt wird, ist bereits das Zeugnis der Erhörung. Das ist die Folge von einem Gebet oder einer Bitte, welche eben auch vom Geiste Gottes in das Herz gelegt wird!

Was machen wir den falsch, wenn wir erfolglos bitten? Wie oft bitten wir nicht im Geiste, sondern im und mit dem blossen Verstande! Wir bitten um materielle Dinge, bei denen die Erhörung schon von vornherein ausgeschlossen ist. Christus will uns vom materiellen zum Geistigen Leben hinziehen, will, dass wir der Materie absagen und nur nach dem Reiche des Geistes trachten. Die materiellen Güter, die uns so sehr am Herzen liegen, die sinnlichen Reize, welche uns so sehr erfreuen und die finanziellen Sorgen, die uns für Überleben so sehr bange machen sind allesamt dazu angetan, uns vom Geistigen zum materiellen Leben hinzuziehen. Fünfundneunzig Prozent aller materiellen Güter brauchen wir nicht zum Überleben, sondern nur um unser leibliches Dasein zu erfreuen, alle die sinnlichen Reize dienen ebenfalls der Verbindung Seele-Leib und das liebe Geldverdienen dient praktisch nur der Bequemlichkeit unseres Körpers. Gebete, welche das Sichtbare, das Vergängliche und rein Materielle zum Ziel haben, werden selten erhört, wenn es nicht um das Überleben geht.

Anders ist es, wenn es bei unseren Bitten und Gebeten um Geistige Dinge geht. Wenn es im Flehen zu Gott darum geht, dass Er unsere Liebe zu Ihm so sehr stärken möge, dass Er im Leben der einzige Mittelpunkt ist, dann wird diese Bitte – wenn wirklich ernstlich gemeint – sofort erhört. Wenn die Seele um Situationen bittet, wo einem Mitmenschen auf irgendeine Art und Weise geholfen werden kann, so steigt auch dieses Gebet zu den Ohren Gottes und die Erhörung findet augenblicklich statt. Bittet die Seele um Antwort auf eine Frage zur Erkenntnis, welche dem Erkennen von Gott und Jesus Christus geht, dann darf man in allerkürzester Zeit mit einer Antwort rechnen. Ist die Seele aber vom starken Wunsche durchdrungen, von den Begierden des Fleisches loszukommen und ein Leben wirklich ohne Sünde zu leben, so durchströmt einem der Kraftstrom Gottes ohne dass man darauf warten muss! Bitten, die darauf hinausgehen, Gott noch näher zu kommen, ja, mit Ihm Eins zu werden, stossen niemals auf taube Ohren!

Deine Berge von weltlichen Problemen, was es auch immer sei, kannst Du versetzen wann immer Du willst! Das Geheimnis heißt: das Gottesbewusstsein. Das Bewusstsein, dass Gott in Dir ist und immer da bleibt, dass Gott Geist ist und dieser Geist Christus ist in Dir, dieses Bewusstsein soll Dich den ganzen Tag begleiten. Dieses Bewusstsein ist wie eine online-Verbindung, die durch nichts gestört werden sollte. Wenn Du arbeitest, mit jemandem sprichst, Auto fährst, kurz, was immer Du auch tust, die Gegenwart Gottes in Dir soll Dir stets bewusst sein. Diese immerwährende Verbindung lässt Dich immer mehr Eins werden mit Ihm, und Du wirst schnell erleben, dass der Geist als die einzige Schöpferische Kraft im ganzen Universum, Dich trägt, lehrt, beschützt und leitet. Dieser Geist Gottes ist auch der Geist des Friedens und Du stehst im ständigen Austausch mit Ihm! Das Gebet dient dazu, mit Ihm zu reden, und die Stille ist das Mittel, auf Ihn zu lauschen, was Er Dir zu sagen hat. So legt Er Dir die Gebete ins Herz, denn Du weißt nicht, wie Du beten sollst, wie sich's gebührt, aber der Geist ist es, der Dich vertritt aus Beste mit unaussprechlichem Seufzen (Röm.8,26). Und wenn Du dann aufs Klarste glauben kannst, dass Er Dich erhört hat, dann erkennst Du, dass dieser Glaube nicht Deine Aktion ist, dass Gott erhören muss, sondern der Glaube an die Erhörung ist das Geschenk nach der Erhörung! So ersehen wir eine grosse Wahrheit: Der Glaube ist die Folge einer innigen Verbindung mit Christus, und damit einem starken Gottesbewusstsein.

Wenn wir aber unseren ganzen Glauben zusammen nehmen und um etwas bitten, das unserem Verstand als notwendig erscheint, dann nützt auch das Pochen der armen Witwe nichts. Einzig und allein ist nur die innige Verbindung mit Jesus Christus von Bedeutung. Diese Verbindung wird stärker und stärker, so wie die Abkehr von den weltlichen Reizen und Leidenschaften ans Kreuz geheftet wird. Steht im Wohnzimmer eines Gläubigen noch immer ein Fernseher, so ist die Verbindung mit der Welt immer eine stärkere als mit Gott. Diese Seele ist Eins mit der Welt, ist in der Welt zu Hause und gibt der Welt und was in der Welt ist freiwillig seine Liebe. Ein bisschen Welt, ein bisschen Gott, ist das Gemisch aus dem die Lauheit gemacht wird. Das kann Gott nicht gefallen und so kann die Seele nicht mit einer völligen Fürsorge Gottes, mit Seiner Führung und Leitung rechnen.

Am nächsten Mittwoch erfahren wir mehr über den Kampf zwischen Geist und dem Fleisch.

Wollen wir den Glauben erfahren, so bitten wir um geistige Belange, um die Liebe zu Gott und den Mitmenschen, um Führung in der seelisch/geistigen Entwicklung und wir werden sofort erkennen, wie nah uns unser Himmlischer Vater in Tat und Wahrheit ist!

Wenn der Glaube im Dunkeln liegt

Oftmals höre ich, wie der Glaube auch in die Irre gehen kann. "Dass der Mensch nicht aus Gesetzeswerken gerechtfertigt wird, sondern nur durch den Glauben an Jesum Christum, auch wir haben an Christum Jesum geglaubt, auf daß wir aus Glauben an Christum gerechtfertigt würden, und nicht aus Gesetzeswerken, weil aus Gesetzeswerken kein Fleisch gerechtfertigt werden wird." (Gal. 2,16) Diese Aussage von Paulus wird vielfach falsch ausgelegt. Ebenso "auf daß sie Vergebung der Sünden empfangen und ein Erbe unter denen, die durch den Glauben an mich geheiligt sind." (Apg.26,18). Noch einige andere Verse sprechen von der Heiligung und Rechtfertigung allein durch den Glauben. Das führt dann besonders bei Verstandesmenschen zum Schluss, dass eine Heiligung wie ich sie in anderen Aufsätzen schon beschrieben habe, nicht nötig sei, da wir alleine durch den Glauben und nicht durch unsere Werke geheiligt sind! Auch seien wir alleine durch den Glauben schon wiedergeboren. Der Begriff 'Glaube' ist nicht einfach ein widerspruchsloses Akzeptieren der Wahrheit. Glaube heißt, die Wahrheit umsetzen. Es ist eine Tat, ein Werk, ein Tun, eine (immerwährende) Aktion! Glaube heißt, sich mit der Wahrheit, mit dem Wort Gottes sich identifizieren, es als ein Teil von uns anzuerkennen und uns in allen Teilen Ihm anzupassen. Der Begriff 'Glaube' Ist mehr, als nur anzunehmen, dass es so und nicht anders ist! Dieses Verständnis von Glaube führt immer zum Schiffbruch, er kann sich nicht bewähren.

Nundenn, auch dies soll ein inneres Gebetsanliegen sein. Lassen wir uns vom Geiste Gottes das Licht geben, was richtiger Glaube ist. Gehen wir in die Stille, verbinden wir uns immer mehr und mehr mit Jesus, Seinem Geist (= Christus) und bald schon werden wir eine Antwort erkennen. Je nach dem Reifegrad der Seele verstehen wir die Antwort als Gewissensempfindung, als Gedanken oder vielleicht sogar hören wir es mit den Geistigen Ohren. Er weiß, wie wir Ihn verstehen, darum sollen wir uns keine Sorgen darüber machen, ob und auf welche Art und Weise wir Seine Ansprache kapieren!



Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

Keine Kommentare: